Opfer zur Liebe

In der Mondnacht ging durch den Garten
eine schöne Frau allein.
Im schwarzen Gewand gekleidet,
hat sie bittre Tränen geweint.

Ich hab sie angesprochen, jäh und bescheiden
und fragte sie: was macht so traurig dich?
Warum hast du schwarze Gewänder an?
Warum weinst du Tränen bitterlich?

Sie sagte: „ich habe einen Geliebten verloren,
ich suche seine Spuren, habe gefunden sie nicht.
Lange schon gehe ich einsam auf dieser Welt,
für ihn habe ich gelebt meiner Tage Licht.

Wer weiß, auf seinem Grab vielleicht
jubeln die Raben und die Geier.
Darum weine ich, das zerreißt mein Herz
und ich verwelke von schwarzer Trauer.

Vielleicht weißt du es gütiger Mann,
wo ich sein Grab finde, kannst du es mir sagen.
Ich werde das Leben verdammen und es mir nehmen.
Bitte hilf mir, dieses bittere Dasein zu ertragen“.

Ich zitterte vom ganzen Leib und starrte steif,
fand keine tröstenden Worte für ihren Schmerz.
Ich sah wie ein Blinder aus und plötzlich
stach sie mit dem Messer sich ins Herz.

Sie fiel hin, zwischen die Blumen,
Zeuge war mir der Halbmond.
Wie ein kleines Kind begann ich zu weinen.
legte sie mit Trauer und Tränen ins Grab.

Langsam und zärtlich habe ich auf ihr Herz gelegt
einen Kranz aus Blumen Blüten gemacht.
Dann aufs Grab geschrieben,
der Liebe hat als Opfer sie sich dargebracht.